Am Samstag, den 20.09.25 ging es um kurz vor 11 Uhr mit der Studienfahrt los und erst einmal mit dem Zug nach Dresden. Auf dem Weg haben wir direkt aufgrund einer Verspätung des ersten Zuges unseren Anschlusszug in Mannheim verpasst, weswegen wir dort ca. eine Stunde auf den nächsten warten mussten und somit etwas Zeit in Mannheim hatten. Mit einiger Verspätung kamen wir dann abends in Dresden an, wo wir erst einmal unsere Zimmer im Hostel bezogen und dann in kleineren Gruppen in die Stadt gingen, um etwas zu Abend zu essen. Danach schauten wir uns wieder in kleinen Gruppen noch ein bisschen Dresden an, bevor wir dann auch müde ins Bett gingen.
Am nächsten Morgen fuhr unser Bus Richtung Breslau um 9 Uhr ab. Während der Busfahrt hörten wir das erste Referat unserer Mitschülerinnen zum Thema „Die Verbindung zwischen Polen und Dresden“. Nach der Ankunft in Breslau hatten wir nach einem ausgiebigen Mittagessen noch eine erste Stadtführung von Renata Bardzik-Milosz, bei der sie uns auf dem Weg zum Rathaus einige Zwerge gezeigt und ihre Symbolik erklärt: Sie galten in den 1980er-Jahren als Symbol des friedlichen Widerstands gegen den Kommunismus. Ihr charakteristisches Erkennungsmerkmal waren orangene Mützen. Heute sind die Zwerge in Skulpturform als Wahrzeichen der Stadt an vielen Stellen zu finden. Nachdem wir das Rathaus und auch andere Teile der Altstadt von außen gesehen hatten, führte sie uns noch in eine der größten Kirchen Breslaus, die St. Elisabeth Kirche, anhand dieser sie uns die Geschichte von Breslau auch noch einmal genauer erzählte. Danach hatten wir Freizeit und haben abends in einem der Zimmer einen Spieleabend mit z.B. Hitster, What do you Meme oder auch UNO.
Morgens ging es nach einer erholsamen Nacht auf eine weitere Stadtführung, wo wir die Dominsel besuchten, auf der sehr viele Kirchen und Klöster standen. Auch dort gingen wir in eine der Kirchen und Renata hat uns gezeigt, wo die Zerstörung durch Bomben besonders groß war. Danach schauten wir uns ein sehr beeindruckendes Gemälde, das Panorama von Raclawice an, was sich rundum im Inneren eines großen Museumsgebäudes erstreckte und eine Unabhängigkeitsschlacht der Polen von den Russen zeigte. Darauf folgten zwei Schülergruppen mit ihren Vorträgen über Breslau. Zum einen wurde über die historische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung Breslaus referiert; die zweite Gruppe fasste wissenswerte und interessante Fakten zu den einzelnen Stationen der Führungen noch einmal zusammen.
Um 9 Uhr fuhr am nächsten Morgen unser Bus in Richtung Auschwitz. Das dritte Referat, das wir während der Fahrt hörten, beschäftigte sich mit Widerstand und Fluchtversuchen in Auschwitz und bereitete uns mental schon einmal ein wenig auf den bevorstehenden Besuch dort vor. Bevor wir ankamen, gab es erst einmal noch Burger zum Mittagessen in einem an der Strecke gelegenen Hotelrestaurant. In Auschwitz kamen wir deutlich vor unserer Führung um 15 Uhr an, weswegen wir noch kurz warten mussten. In Auschwitz 1 wurden wir durch das Lager geführt und hatten auch die Chance zu sehen, unter welchen Umständen die Insassen dort gezwungen waren zu leben. Sehr erschreckend waren dort auch die Berge an Haaren, Schuhen und Koffern, die den Häftlingen abgenommen wurden und die Geschichten über die grausamen Menschenexperimente, die Josef Mengele dort an Menschen vorgenommen hat und natürlich die Gaskammer von innen zu sehen. Abgesehen davon auch noch die generelle Brutalität die dort herrschte. Nach unserer Führung in Auschwitz 1 fuhren wir mit dem Bus noch in das Lager Birkenau, welches noch einmal deutlich größere Ausmaße hatte und die Menschen unter noch schlimmeren Bedingungen leben mussten und so gut wie gar keinen Platz hatten.
Die Fakten, wie viele Leute da zusammengepfercht auf kleinstem Raum leben mussten, wie viele Leute dort täglich ermordet und verbrannt wurden und wie die Nationalsozialisten mental mit ihren Opfern gespielt haben, um sie dazu zu bekommen, zu machen, was sie wollen, haben uns alle ziemlich mitgenommen, weswegen wir auch an dem Abend kein Programm mehr gemacht haben, sondern nur noch etwas gegessen haben und dann ziemlich bald ins Bett gegangen sind.
Morgens ging es los mit einer Stadtführung durch Krakau, wo uns Sylvia Jeruzal auf dem Weg zu den zwei Kirchen, die wir besichtigen wollten, auch ein wenig über die Geschichte Krakaus erzählt hat. Außerdem waren wir in dem Stadthaus Krakaus, wo sie uns Glasfenster eines Krakauer Künstlers zeigte. Nach der Besichtigung der Wawel-Kathedrale und der Marienkirche hatten wir Mittagspause, die wir zur freien Verfügung verbrachten. Darauf folgte das sehr interessante Gespräch mit einer Jüdischen Zeitzeugin im Jewish Community Center of Krakow. Die Zeitzeugin hat uns ihr Leben im Holocaust sehr anschaulich und ausführlich erklärt, was uns alle sehr interessiert hat, weswegen wir danach auch noch fleißig Fragen gestellt haben, die sie alle gerne beantwortet hat. Unsere Fragen zielten zum einen auf die persönlichen Lebensumstände der Zeitzeugin ab (zum Beispiel, ob sie mit ihrem Vater im Ghetto noch Kontakt halten konnte); zum anderen interessierten wir uns auch für die Situation der Juden in Krakau während des Krieges und danach. Nach dieser großartigen Erfahrung hatten wir Freizeit und haben uns noch in kleinen Gruppen andere Teile von Krakau angeschaut. Abends veranstalteten wir mal wieder einen großen Spieleabend, wobei die von uns neu eingeführte Regel mit Strafkarten, bei dummen Fragen oder zu langem Nachdenken, sehr exzessiv benutzt wurde.
Die Fahrt nach Dresden am nächsten Morgen verlief ohne Probleme und wir hörten noch zwei weitere Präsentationen unserer Mitschüler zu den Themen „Das jüdische Leben in Krakau im Zweiten Weltkrieg“ sowie „Die deutsch-polnische gemeinsame Geschichte“. Die Präsentationsthemen mussten wir uns in Kleingruppen im Vorfeld der Studienfahrt selbstständig überlegen, auswählen und vorbereiten. In Dresden gingen wir zum Abschluss als große Gruppe zusammen essen und hatten dann auch noch einen schönen Abend mit viel Gelächter, Musik und Gerede.
Das war dann auch schon der letzte Abend und die Zugfahrt nach Ulm am nächsten Morgen, dem 26.09.25, verlief größtenteils reibungsfrei. Das abschließende Feedback von ausnahmslos allen Teilnehmern, aber auch den Lehrern war, dass das eine durch und durch gelungene Studienfahrt war, bei der weder die Bildung noch die Freizeit zu kurz kamen.













